Ich bin seit 2011 als Osteopath tätig und habe eine grosse Leidenschaft: meinen Beruf mit der Welt des Sports zu verbinden. Als ehemaliger Leistungssportler (bis 30 Jahre aktiv, u.a. Hockey in der Nationalliga A und im Schweizer Nationalteam) bin ich in einem Umfeld aufgewachsen, in dem Leistung, Disziplin und Analyse zum Alltag gehörten. Deshalb hat sich meine osteopathische Praxis natürlich auf eine vorwiegend sportliche Klientel ausgerichtet – aus verschiedensten Disziplinen und auf allen Leistungsniveaus.

Schon früh habe ich mich gezielt in diesem Bereich weitergebildet. Das Laufen, das ich seit Jahren auch wettkampfmässig betreibe, wurde schnell zu einem zentralen Thema meiner Arbeit. Ich habe mehrere spezialisierte Fortbildungen besucht – zu laufbedingten Verletzungen, Trainingsparametern, Schuhwahl usw. Dieses Wissen ergänzt meine osteopathische Praxis hervorragend.

Man muss es klar sagen: Die meisten Schmerzen beim Laufen sind Überlastungsverletzungen. Das bedeutet, dass die Belastungsgrenze eines Gewebes überschritten wurde, was zu Schmerzen führt – einem Warnsignal des Körpers. Ich habe festgestellt, dass Osteopathie allein oft nicht ausreicht, um langfristige Ergebnisse zu erzielen. Ein Wendepunkt in meiner Arbeit war deshalb die Zusammenarbeit mit der Clinique du Coureur. Dort habe ich mich weitergebildet und 2023 das Diplom als Experte für Laufverletzungen in Québec erworben. Dadurch konnte ich mein therapeutisches Werkzeug deutlich erweitern.

Heute kommen etwa 60 % meiner Patient*innen wegen laufbezogener Beschwerden zu mir. Schmerzen, Prävention, Schuhwahl, Trainingstipps – die Anliegen sind vielfältig. Da jeder Läufer einzigartig ist, basiert meine Betreuung auf einer gründlichen Analyse, aufmerksamem Zuhören und klinisch fundiertem Denken. Manche Beschwerden lassen sich leicht klinisch erkennen, bei Unsicherheiten zögere ich nicht, ergänzende Untersuchungen zu empfehlen – denn Präzision bei der Beratung ist das Fundament.

Osteopathische Techniken stehen dabei nicht immer im Mittelpunkt – manchmal dienen sie nur dem Komfort. Wir haben viele Mittel, um Schmerzsignale zu lindern, was für die Patient*innen oft schon sehr beruhigend ist. Doch diese Massnahmen allein greifen zu kurz. Für mich steht bei sportbedingten Beschwerden etwas anderes im Vordergrund: Aufklärung, Gespräch, Beratung und das Vermitteln von Sicherheit. Schmerzen, eingeschränkte Leistungsfähigkeit oder verpasste Ziele – all das ist für Läufer sehr belastend. Unsere Aufgabe ist es, ihnen die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben, um sich anzupassen, weiterzumachen und Fortschritte zu erzielen.

Ich teile viele Inhalte und Ratschläge über soziale Netzwerke, mit einem klaren Ziel: Menschen zu mehr Bewegung zu motivieren. Für mich ist Laufen eine der besten sportlichen Aktivitäten – zugänglich in jedem Alter.

Parallel dazu widme ich viel Zeit dem Lesen wissenschaftlicher Studien und der Analyse neuer Daten. So kann ich fundierte Aussagen treffen und meine Praxis evidenzbasiert gestalten. In der Welt des Laufens gibt es viele hartnäckige, teils schädliche Mythen – diese mit wissenschaftlichen Fakten zu widerlegen, ist mir ein grosses Anliegen. Das führt nicht nur zu präziseren und kohärenteren Behandlungen, sondern stärkt auch das Vertrauen meiner Patient*innen in meine Empfehlungen.

Schliesslich lege ich großen Wert auf interdisziplinäre Zusammenarbeit. Ich arbeite mit verlässlichen Fachpersonen aus Physiotherapie, Sportmedizin und Massage zusammen, um jeder Patientin und jedem Patienten eine massgeschneiderte, wirksame Behandlung zu bieten. Denn Osteopathie ist nicht immer der richtige Ansatz – das muss man ehrlich sagen. Aber die Betroffenen nicht im Unklaren zu lassen, ist für mich selbstverständlich. Deshalb führe ich häufig Nachgespräche – telefonisch, auch Monate nach der Erstkonsultation.

Demnächst beginnt ein neues Kapitel: zwei Wochen Eintauchen in Kenia – die Wiege des Laufsports. Ich freue mich sehr auf diese Erfahrung, den Austausch mit internationalen und lokalen Läufern sowie anderen Fachpersonen der Laufwelt!

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