Stillprobleme, Schlafstörungen oder Verdauungsbeschwerden sind übliche Beschwerden bei Neugeborenen und Babys. Als sanfte Behandlungsmethode ist die Osteopathie beim besonders empfindsamen Körper des Säuglings bestens geeignet. Aufgrund ihrer Ausbildung sind Osteopathinnen und Osteopathen in der Lage, mögliche Zusammenhänge zwischen der Lage des Kindes im Bauch oder den mechanischen Belastungen unter der Geburt und den aktuellen Beschwerden zu erkennen und positiv auf die Entwicklung des Babys einzuwirken.

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Jede Geburt ist ein Wunder und für Eltern und Kind der Start in eine Zeit voller Veränderungen. Für den empfindsamen Körper des Säuglings kann allein schon die Geburt eine beachtliche Herausforderung darstellen. Hinzu kommt, dass sich das Baby in den ersten Monaten einer Vielzahl neuer Lebensumstände anpassen muss. Die Herausforderungen und möglicherweise auftretenden Probleme sind vielfältig. Osteopath*innen des Schweizerischen Osteopathieverbands verfügen über die nötige Ausbildung und Fähigkeit, die Zusammenhänge zu erkennen und mit einer angepassten Therapie positiv auf die Entwicklung des Babys einzuwirken.

Wann ist eine osteopathische Behandlung bei Babys sinnvoll?  

Der ideale Zeitpunkt einer osteopathischen Behandlung ist stark abhängig vom Verlauf der Geburt, der Entwicklung des Säuglings und seiner familiären Situation. Parallel zu den pädiatrischen Routinekontrollen empfehlen wir während dem ersten Lebensmonat eine Behandlung bei einer ungünstigen Lage im Mutterleib, bei einer sehr schnellen oder sehr lang andauernden Geburt, beim Einsatz von Hilfsmitteln (Saugglocke, Geburtszange, Medikamente) oder bei Mehrlingsgeburten.

In der weiteren Entwicklung können namentlich folgende Symptome auftreten, welche durch eine osteopathische Behandlung deutlich gemindert oder sogar beseitigt werden können:

  • Asymmetrien im Gesicht, Abflachung der Kopfform, bevorzugtes Rechts– oder Linksschauen (Plagiocephalie, Torticollis) 
  • Verdauungsstörungen (wie Koliken, Schluckstörungen, übermässiges Erbrechen, Reflux)  
  • Stillprobleme 
  • Schlafstörungen, Unruhe (Schreibabys) 
  • Wiederkehrende Atemwegsentzündungen (Bronchitis, rezidivierende Mittelohrentzündungen bei Kleinkindern oder Kindern)  


Wie verläuft eine osteopathische Konsultation bei Babys? 

Ihr*e Osteopath*in wird nach einer genauen Befragung zum Gesundheitszustand des Säuglings und der Mutter (zur Schwangerschaft und Geburt) anhand klinischer Tests mit Ihnen entscheiden, ob ihr Baby osteopathisch behandelt werden kann oder ob eine andere Fachperson hinzugezogen werden sollte. In jedem Fall geht ihr*e Therapeut*in individuell auf die aktuelle Befindlichkeit ihres Babys ein.

Leitlinien und Qualitätszirkel für Behandlungen von Neugeborenen und Kindern 

Die Behandlung von Neugeborenen und Kindern setzt besondere Fähigkeiten angesichts der Vulnerabilität der Patient*innen voraus. Deshalb hat der Schweizerische Osteopathieverband für dieses Behandlungsfeld Leitlinien erarbeitet und Qualitätszirkel ins Leben gerufen, um die Qualität zu sichern.

Gut zu wissen

Eine osteopathische Behandlung ist für das Baby schmerzfrei. Bringen Sie bitte zur ersten Konsultation das «Schweizerische Gesundheitsheft für das Kind» und allfällige Geburts- und Untersuchungsberichte (z.B. Hüftultraschall) mit. Eine osteopathische Behandlung wird in der Regel teilweise oder ganz von der Komplementärversicherung rückvergütet. Im Zweifelsfall bitten wir Sie, sich vorgängig bei Ihrer Krankenzusatzversicherung zu informieren. Nehmen Sie vor der ersten Behandlung Kontakt mit dem*der behandelnden Osteopath*in Kontakt auf, wenn Sie Fragen haben, beispielsweise dazu, ob das Kind bereits gestillt mitgebracht werden soll.

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