Der Schweizerische Osteopathieverband- die offizielle Interessenvertretung der Osteopathie in der Schweiz
Mehr als 1000 Osteopathinnen und Osteopathen in der Schweiz sind Mitglied im Schweizerischen Osteopathieverband. Dessen Tätigkeit hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt und professionalisiert. Mit der Aufnahme der Osteopathie ins Gesundheitsberufegesetz (GesBG) hat der Verband im Jahr 2020 ein wichtiges politisches Ziel erreicht. Die damit einhergehende Verantwortung als Erstversorgende nimmt der Schweizerische Osteopathieverband auf nationaler, kantonaler und internationaler Ebene aktiv wahr.
Seit der Aufnahme der Osteopathie ins Gesundheitsberufegesetz (GesBG) bestehen einheitliche Voraussetzungen zur Erlangung von Berufstitel und Berufsausübung. Damit wird die Qualität der Ausbildung für die Berufsausübungsbewilligung sichtbar, Behörden können sich auf klare gesetzliche Grundlagen abstützen und der Berufstitel ist geschützt. Möglich war dieser Meilenstein nach dem Aufbau eines ersten staatlich anerkannten Masterstudiengangs für Osteopathie in Fribourg (zweisprachig). Zwischenzeitlich ist ein weiterer Studiengang in Zürich dazugekommen (deutschsprachig). Dem Schweizerischen Osteopathieverband ist es wichtig, die guten Kontakte zur nationalen und kantonalen Politik sowie den Behörden weiterhin zu pflegen. Der Verband beteiligt sich an Gesetzesänderungen und Vernehmlassungen und engagiert sich gemeinsam mit Partnern für ein bezahlbares Gesundheitswesen mit guter Qualität, etwa mit dem eigens geschaffenen Qualitätslabel SuisseOsteo.
Kantonal unterschiedliche Gesetze für Zulassung
Damit das hohe Ausbildungsniveau mit einem fünfjährigen Vollzeit-Masterstudium für alle in der Schweiz tätigen Osteopath*innen gilt, regeln kantonale Gesetze – teilweise unterschiedlich – die Zulassung für die Berufstätigkeit für selbständig tätige und angestellte Osteopath*innen. Grund dafür ist, dass vor der Inkraftsetzung des neuen Gesundheitsberufegesetzes im Jahr 2020 die Osteopathie nur kantonal geregelt war. Der Schweizerische Osteopathieverband setzt sich dafür ein, dass in den kommenden Jahren im Bereich der Zulassung eine schweizweite Harmonisierung stattfindet.
Der Schweizerische Osteopathieverband engagiert sich auch auf kantonaler Ebene. Dies geschieht durch direkte Zusammenarbeit mit der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektor*innen (GDK) und mit den unterschiedlichen kantonalen Behörden. Dank der Struktur mit kantonalen und interkantonalen Gesellschaften bestehen nahe Beziehungen zu den kantonalen Entscheidungsträgern.
Fehlende Anerkennung der Osteopathie im Ausland mit Auswirkungen für die Schweiz
Anders als in der Schweiz sind in vielen Ländern – gerade im deutschsprachigen Ausland – der Abschluss oder die Ausbildungsstätten für Osteopathie nicht staatlich anerkannt. Entsprechend können (vorab gemäss europäischem Recht) dort erlangte Ausbildungen hierzulande nicht direkt für eine Berufsausübung zugelassen werden, seit die Osteopathie in der Schweiz als Gesundheitsberuf mit Masterabschluss und klaren Ausbildungsinhalten definiert wurde. Gerade für die Deutschschweiz übersteigt die Nachfrage nach Osteopathie-Behandlungen das Angebot deutlich, der Schweizerische Osteopathieverband unterstützt deshalb als Mitglied der internationalen Osteopathie-Vereinigungen die Berufsorganisationen in diesen Ländern bei ihren Reglementierungsbemühungen für Ausbildungen und Abschlüsse.
Aktive Zusammenarbeit mit anderen Berufen und Verbänden
Die Verbandsmitglieder arbeiten professionsübergreifend und interdisziplinär. Im Rahmen der integrierten Versorgung nehmen sie ihre Verantwortung und Aufgabe als systemrelevante Erstversorgende wahr und ernst. Damit der Schweizerische Osteopathieverband die Interessen seiner Mitglieder bestmöglich vertreten kann, arbeitet der Verband mit den anderen Akteuren im Gesundheitswesen zusammen. Hierfür vernetzt er sich als Bindeglied von Schul- und Komplementärmedizin sowohl mit anderen Verbänden von Gesundheitsberufen wie Physioswiss, ChiroSuisse, FMH, Psychologie- und Logopädie-Verbände als auch mit Organisationen der Komplementär- und Alternativmedizin vereinigt in der Kooperation CAMsuisse.
Zusammenarbeit mit Bundesbehörden und weiteren Stellen
Der Schweizerische Osteopathieverband steht auf nationaler Ebene namentlich mit folgenden Behörden und Stellen in regelmässigem Kontakt:
- Bundesamt für Gesundheit (BAG) für gesundheitspolitische und gesundheitsberufliche Themen sowie zur Sicherstellung der Versorgungsqualität und Patientensicherheit.
- Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) für Fragen rund um die Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung sowie rund um die Anerkennung ausländischer Diplome.
- Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK) für die Prüfung von im Ausland erworbenen Abschlüssen, damit Entscheide für die Zulassung zur Berufstätigkeit in der Schweiz gefällt oder mögliche Kompensationsmassnahmen angeordnet werden können.